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Brustkrebsfrüherkennung



Erkrankungen der Geschlechtsorgane

Brustkrebsfrüherkennung

Anerkannte Screening-Methoden zur Früherkennung des Mammakarzinoms sind:

• Mammographie
• Mammaultraschall
• Kernspinuntersuchung in ausgewählten Fällen
• klinische Brustuntersuchung
• Selbstuntersuchung

Symptome:

Brustkrebs verursacht primär weder Schmerzen noch andere typische Beschwerden. Dies gilt vor allem für das Frühstadium. Allerdings gibt es Veränderungen und Warnsignale, die ein Hinweis auf ein Krebsgeschehen sein könnten und unbedingt einer weiteren Abklärung bedürfe

• Knoten oder Verhärtungen in der Brust
• Einziehung der Brustwarze
• Hautveränderungen an der Brustwarze oder des Warzenvorhofs mit blutiger oder wässriger Sekretion aus der Brustwarze
• plötzlich auftretende Rötung einer Brust
• Knoten in der Achselhöhle

Therapie:

Operationsmethoden:

Grundsätzlich orientiert sich das operative Vorgehen an der Größe des Tumors, der Lokalisation, der Ein- oder Mehrherdigkeit, des Befalls der Lymphknoten und ggf. auch am Wunsch der Patientin. Mit heutigen Methoden ist es möglich, in ca. 70-80% der Fälle brusterhaltend zu operieren.

Die Frage der Notwendigkeit der Lymphknotenentfernung aus der Achselhöhle beantwortet sich am Status des sogenannten Wächterlymphknotens (Sentinel-Lymphknoten). Es ist obligat, in der Mehrzahl der Fälle nach einem entsprechenden Markierungsverfahren in einem ersten operativen Schritt jenen Lymphknoten zu entfernen und im Schnellschnitt untersuchen zu lassen, welcher dem Tumor am nächsten liegt. Zeigt dieser Wächterlymphknoten keine tumoröse Besiedelung, kann auf eine weitere Lymphknotenentfernung in der Achselhöhle verzichtet werden.

Die Radikalität des Vorgehens orientiert sich unter anderem auch an der Möglichkeit, während ein- und derselben Operation einen plastisch-chirurgischen Eingriff nach Entfernung des Tumors durchführen zu können (z.B. haut- und brustwarzensparendes OP-Verfahren)

Medikamentöse Therapie (Systemtherapie):

In nahezu allen Fällen wird nach einer Operation eine medikamentöse Therapie (adjuvante Therapie) empfohlen werden. Bei einer Hormonempfindlichkeit des Tumors werden über Jahre der Patientin mit einer Tablette und/oder Injektion antihormonelle Substanzen verabreicht, die für Tumor- bzw. potentielle Tumorzellen eine Wachstumsblockade darstellen. Bei einer fortgeschrittenen Karzinomerkrankung oder einer Hormonunempfindlichkeit der Tumorzellen wird eine Chemotherapie, ggf. auch eine Antikörpertherapie durchgeführt.

Strahlentherapie:

Bei brusterhaltenden Operationsverfahren ist es nach wie vor obligat, nach der Operation (ca. 6 Wochen danach) eine Bestrahlung durchzuführen. Sie dient der lokalen Sicherheit (lokale Tumorkontrolle) und ist ein unverzichtbarer Teil des gesamten Therapiekonzeptes beim Mammakarzinoms

Präoperative Systemtherapie (Chemotherapie oder antihormonelle Therapie):

Bei großen Tumoren oder/und dem sogenannten inflammatorischen Mammakarzinoms wird noch vor jeder Operation eine medikamentöse Therapie mit der Zielsetzung durchgeführt, den Tumor zu verkleinern, um anschließend brusterhaltend operieren zu können. Darüber hinaus wird mit einer vor der Operation verabreichten Therapie auch die Einschätzung der biologischen Aktivität bzw. Empfindsamkeit des Tumors möglich.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die verfeinerten radiologischen Untersuchungsmethoden die Möglichkeit eröffnen, nahezu jedes Mammakarzinom in einem Frühstadium zu erkennen. Speziell im Bundesland Salzburg wurde ein „Brustkrebsfrüherkennung-Projekt“ etabliert, bei welchem alle 50 bis 70-jährigen Frauen schriftlich aufgefordert werden, sich einer regelmäßigen Mammographie bzw. Ultraschalluntersuchung (bei dichter Brust) zu unterziehen. Verbesserung und Verfeinerung der operativen Techniken inklusive rekonstruktiver Verfahren leisten einen ganz wesentlichen Beitrag dazu, beim Vorliegen eines Mammakarzinoms organschonend vorzugehen. Nicht zuletzt spielt dabei eine sorgsame, aber umfassende Information der betroffenen Frau, eine stete psychologische Betreuung und konsequente Nachsorge eine bedeutsame Rolle.